Otto III., 1516-1535Ottos Eltern heirateten vor 1475. Er wird also zwischen 1475 und 1485 geboren worden sein. In erster Ehe 1515 mit Anna Gräfin von Sayn verheiratet, entsprossen dieser Ehe 5 Kinder, von denen Otto IV. von 1535-1552 zunächst sein Nachfolger wird, bevor Johann II. die Regierung übernimmt. Ottos erste Frau Anna stirbt am 16.1.1523 In zweiter Heirat ist Otto seit den 26.9.1523 mit Onna (Anna), der Tochter des ostfriesischen Häuptlings Hero Omken und Schwester des berüchtigten Junker Balthasar aus dem Geschlecht der Attena verheiratet gewesen. Aus dieser Ehe ging nur der Sohn Johann II. hervor, der das kriegerische Blut der ostfriesischen Häuptlinge offenbar geerbt hatte und 1562 in Gefängnis in Köln starb. Otto erwirbt durch seine zweite Heirat 1526 mit Onna (Anna) von Esens die Anwartschaft auf das Harlinger Land, das 1540 bis 1576 und 1584-1600 in Personalunion mit Rietberg verbunden bleibt. Allerdings gelangt das Harlinger Land erst 5 Jahre nach seinem Tode in die Hand Onnas, die es von ihrem Bruder Balthasar erbt. Onna starb nach 1559. Der letzte der Rietberger Grafen, der den Titel "Herr zu Esens, Stedesdorf und Wittmund" führte, war Graf Wenzel Anton von Rietberg. Mit Onna kam auch die Reformation in die Familie von Rietberg, denn seit 1533 ließ es Graf Otto zu, daß die neuen Lehren in den Pfarrkirchen von Rietberg und Neuenkirchen durch zwei Lippstädter Prediger verkündet wurden. Otto ist der letzte Graf von Rietberg, der nach seinem Tode am 18.12.1535 in dem katholischen Kloster Marienmünster begraben wurde. Er hatte sicherlich kein leichtes Leben, seine offenen Beine waren damals nicht optimal zu behandeln. Sein plötzlicher Tod ohne Testament mit zwei Halbbrüdern und einer ehrgeizigen Witwe stürzte die Grafschaft in viele Schwierigkeiten. Onna blieb zunächst in Rietberg wohnen und hielt alle Fäden der Regierung fest in der Hand, obwohl Haus Eiden ihr als Leibzucht verschrieben war. Aus der 1. Ehe mit Anna Gräfin von Sayn stammten folgende Kinder:
Kind aus der II. Ehe mit Onna von Esens:
Johann genoß eine sorgfältige Erziehung durch den Paderborner Kleriker Bernhard Elbers, der später Pfarrer in Rietberg wurde. Er bereitete ihn auf die Osnabrücker Domschule vor,wo Johann seine höhere Ausbildung absolvierte. Daneben hatte Otto der III. noch eine uneheliche Tochter Anna, mit Jutte, die später den Johann von Willen, Drost der Grafschaft Rietberg heiratete. Dieser Anna hat ihr Halbbruder Graf Johann II. später die Mitgift entzogen und ihren Bruder Otto von Willen aufgehängt. Aber das ist noch ein eigener Roman! Die ausführlichste Schilderung dieser Ereignisse ist in dem von Friedrich Wilhelm Hemann herausgegebenen Rietberger Stadtbuch zu finden. |